Gerne denke ich an die Zeit zurück: Rheinhessische Weinkönigin 1973/74 und Deutsche Weinprinzessin 1974/75. Ein wesentlicher Meilenstein in meinem – bisher doch ruhigen und beschaulichen – TeenieLeben.

Die Vorbereitung auf die Wahl der Rheinhessischen Weinkönign mit all dem Wein- und Allgemeinwissen habe ich mir während meines 1-jährigen Praktikums in der Gastronomie in Bayern erarbeitet – ich war 18. Damals war der Job als Weinkönigin noch nicht soooo professionell anspruchsvoll (aus meiner aktuellen Sicht) wie heute. Wir hatten keine vorbereitenden QueenieTouren durch Rheinhessen / auch später nicht, durch die deutschen Weinanbaugebiete. Hatten keine Rhethorikkurse, keine Präsentationstechniken oder Farb- und Stilberatung – nein. Das duften wir uns alles selbst beibringen – je nach persönlichem Interesse und EigenMotivation.

Und ich war motiviert und ehrgeizig. Nicht um unbedingt Weinkönigin zu werden – doch um das Beste zu geben. Als Weinkönigin lernte ich schnell, was es heißt im Fokus und in der Öffentlichkeit zu stehen – und nicht „abzuheben“, was ja doch das eine oder andere mal passiert ist. Demut habe ich gelernt und wie wertvoll der Familienzusammenhalt ist. Was es bedeutet, die Interessen der verschiedenen WeinInstitutionen mit den unterschiedlichsten Erwartungen  der Winzerinnen und Winzer zu vereinbaren, Diplomatie habe ich also gelernt – zuhören und sich selbst nicht so wichtig nehmen – mit Unterstützung der unermüdlich aktiven Guntersblumer Gemeinde und des sehr rührigen Verkehrsvereins. Sich Ziele zu setzen und sich zu kümmern, Kundenorientierung habe ich gelernt. Was will ich erreichen – und was begeistert die unterschiedlichsten Weinfreunde – nicht nur in Deutschland.

Die zwei Jahre im Amt des Weines  waren ein Sprungbrett für meine berufliche und persönliche Karriere. Beruflich – ich lernte schnell, mich auf internationalem Parkett zu bewegen und Menschen des öffentlichen Lebens auf Augenhöhe zu begegnen. Persönlich – ich habe mein Lampenfieber bei medienträchtigen Auftritten bezwungen und konnte  so meine Begeisterung für den Wein frei  in die Welt tragen.

Die Höhepunkte waren sicher die Einsätze in den Niederlanden zum „Spiel ohne Grenzen“. Das unzählige Händeschütteln von zig- Winzerinnen und Winzer, von Weinfreunden und denen, die es noch werden sollten. Ein Gourmetfestival mit den besten Sterneköchen der damaligen Zeit (Hans Peter Wodarz, Eckart Witzigmann, Alfons Schuhbeck, Jörg Müller etc. ) und die Begegnungen mit vielen Größen aus Film – Funk – und Fernsehen. Und einmal Weinkönigin – „immer“ Weinkönigin. So wurde ich auch noch Jahre später zum Kanzlerfest nach Bonn eingeladen. Mit Bundeskanzler Dr. Helmut Kohl und den führenden Politikern aller Parteien.

Im Rückblick bin ich immer wieder sehr dankbar, dass ich all das erleben durfte und kann nur jedem jungen Mädchen empfehlen, es mir gleich zu tun.
Engagiert Euch für unseren Wein. Er ist einzigartig…. …..und kann nicht globalisiert werden!

Weinfröhliche Grüße,

Ihre Friederike Frey